11.05.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Robert Half Deutschland GmbH & Co. KG.
„Kandidaten müssen bereits bei der Einstellung ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit vorweisen. Die Personalverantwortlichen der Unternehmen prüfen Kandidaten immer häufiger auf diese Fähigkeit“, sagt Emine Yilmaz, Vice President Permanent Services bei Robert Half.
Emine Yilmaz gibt fünf Tipps, wie Kandidaten im Bewerbungsprozess ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen können:
Die erste Chance, die eigene Anpassungsfähigkeit zu betonen, bieten das Motivationsschreiben und der Lebenslauf. Wer offen gegenüber neuen Technologien, Apps oder Tools ist, sollte dies unbedingt erwähnen. Außerdem ist es sinnvoll, beispielhaft Herausforderungen aus der Vergangenheit zu schildern, für die der Bewerber eine kreative Lösung gefunden hat. Je höher die Problemlösungskompetenz des Bewerbers, desto interessierter ist der Arbeitgeber am potenziellen Mitarbeiter.
Fragen, mit denen Arbeitgeber die Anpassungsfähigkeit der Bewerber überprüfen, sind während des Bewerbungsprozesses inzwischen üblich. Typischerweise werden Kandidaten gebeten, Lösungswege für ein abwegiges Problem aufzuzeigen. Hier ist Kreativität gefragt, denn bei diesen Fragen gibt es kein wahr oder falsch. Vielmehr geht es den Arbeitgebern darum, den Bewerber mit geschickten Fragen aus der Reserve locken. Wer kann schon wissen, wie viele Tischtennisbälle in die Titanic passen?
Die Antworten sollten einen kreativen Lösungsweg zeigen, der einer schlüssigen Argumentation folgt. Auf diese Weise können sich die Bewerber von anderen Kandidaten abheben.
Menschen mit einem hohen AQ sind häufig stressresistent und bewahren auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf. Diese Eigenschaft sollte sich daher im Bewerbungsgespräch widerspiegeln. Der Bewerber sollte sich Zeit nehmen, auf Fragen ruhig und sachlich zu antworten. So strahlt er schon während des Vorstellungsgespräches trotz Nervosität Selbstsicherheit und Ruhe aus. Dazu sollten alle Aussagen mit schlüssigen Argumenten oder Beispielen belegt werden, um dem potenziellen Arbeitgeber zu zeigen, in Stresssituationen zielorientiert denken und arbeiten zu können.
Um die Anpassungsfähigkeit zu testen, stellen Personaler gerne „Was wäre, wenn“-Fragen. Auch dabei gibt es häufig keine richtigen oder falschen Antworten. Die Kandidaten sollten auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen und sich ähnliche Situationen aus der Vergangenheit in Erinnerung rufen. Lassen sich eventuell Lösungswege adaptieren? Auch hier gilt es, Standardantworten zu vermeiden und Kreativität zu beweisen.
Um die eigene Anpassungsfähigkeit zu testen, hilft es, sich vorab selbst bestimmte Fragen zu stellen. Wer mit konkreten Beispielen belegen kann, dass er experimentierfreudig ist, schnell einen “Plan B” erarbeitet und auch unter Druck leistungsfähig ist, hat einen höheren AQ. Das gilt auch für Kandidaten, die eher in Lösungen als in Problemen denken. Dazu spricht die Bereitschaft, Aufgaben zu übernehmen, die nicht in der Stellenbeschreibung stehen, oder die Offenheit gegenüber neuen technischen Hilfsmitteln und Tools für eine hohe Anpassungsfähigkeit.
„Besonders in Krisenzeiten hat das Thema Anpassungsfähigkeit für viele Personalverantwortliche Priorität. Bewerber sollten also damit rechnen, im Bewerbungsgespräch auf diese Fähigkeit angesprochen zu werden. Wer sich frühzeitig Beispiele und Argumente zurechtlegt, um die eigene Anpassungsfähigkeit zu belegen, überzeugt im Bewerbungsgespräch mit Selbstsicherheit und Souveränität“, betont Yilmaz.
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