03.05.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V..
Demnach sagen vier von zehn Befragten (40 Prozent), dass ein fehlender Rechtsrahmen den Einsatz von Industrie 4.0 in ihrem Unternehmen hemmt. Ein Leitfaden, den der Bitkom anlässlich der Hannover Messe veröffentlicht, soll hier Abhilfe schaffen.
Dabei kommt dem Umgang mit den Daten, die in der vernetzten Produktion anfallen, besonderes Augenmerk zu. Für welche Zwecke dürfen Produkt- und Produktionsdaten von wem und unter welchen Bedingungen genutzt werden? Welche Datenschutzbestimmungen müssen im Umgang mit personenbezogenen Daten beachtet werden? Welche Pflichten hat der Betreiber einer vernetzten Anlage in puncto IT-Sicherheit? Und wer haftet im Falle einer Cyberattacke? Diese und weitere Fragen werden in dem Leitfaden „Rechtliche Aspekte von Industrie 4.0“ behandelt.
„Industrie 4.0 ist auch in der Rechtsprechung noch Neuland. Die größte Herausforderung aus juristischer Sicht besteht darin, einen Ausgleich zwischen den Interessen verschiedener Parteien zu finden“, sagt Thomas Kriesel, Bereichsleiter Unternehmensrecht beim Bitkom. So habe zum Beispiel ein Produzent großes Interesse an den Daten, die ein Produkt nach Auslieferung sendet, da diese zur Verbesserung der Qualität beitragen können. Hier müssten aber auch datenschutzrechtliche Bestimmungen beachtet werden. „Wir zeigen anhand konkreter Anwendungsszenarien auf, welche Gesetze in der vernetzten Industrie zu beachten sind, und geben konkrete Praxishinweise.“
Der Leitfaden wendet sich an Entscheidungsträger in der Industrie und in IT-Unternehmen. Er ist kostenlos verfügbar unter folgendem Link: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Rechtliche-Aspekte-von-Industrie-40.html. Bei dieser Publikation handelt sich um eine Vorabfassung einer für Herbst 2016 geplanten umfangreicheren Veröffentlichung. In der Endfassung werden weitere Rechtsgebiete behandelt und die Darstellung der juristischen Zusammenhänge vertieft.
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 559 Produktionsleiter, Vorstände oder Geschäftsführer von Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern befragt.