28.11.2024 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa).
Fragen, die häufig bei verantwortlichen Führungskräften und auch bei Beschäftigten zu Unsicherheit, Angst und Unwohlsein führen können. Meist gehen diese Gefühle mit dem Wunsch einher, den alten bekannten Zustand wieder herstellen zu wollen. Wie stark der Wunsch nach dieser sogenannten „kognitiven Geschlossenheit“ (Kruglanski, 2004) ist, hängt zum einen von der Persönlichkeit ab. Zum anderen können auch andere Umstände wie Zeitdruck, Stress, Lärm und Müdigkeit dazu führen, dass wir uns nach schnellen und einfachen Antworten sehnen, um Sicherheit wiederherzustellen. Martina Frost, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft klärt über die Hintergründe auf und gibt Tipps zum Umgang mit Unsicherheiten.
Das Sehnen nach einfachen und schnellen Antworten kann im Kontext von Unternehmensentscheidungen oft negative Folgen haben. Denn Personen, die ein hohes Bedürfnis nach der genannten kognitiven Geschlossenheit, haben, neigen dazu, sich auch basierend auf geringfügigen Informationen ein schnelles Urteil zu bilden. Sie ändern dieses dann auch nicht bei sich ändernder Informationsgrundlage. Dies kann zu übereilten Entscheidungen, Fehlgewichtung von Informationen aber auch zu Vorurteilen führen. Zudem sind diese Personen anfälliger für Manipulationen und autoritäre Ideologien.
Zum einen Bedarf es der Selbstreflexion. Als Führungskraft könnte man sich z. B. die Fragen stellen: Sind mir unvorhersehbare Situationen unangenehm? Werde ich schnell ungeduldig und genervt, wenn ich nicht sofort eine Lösung für ein Problem finde? Je eher diese Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, desto eher sollte dem ersten Impuls zu einer Entscheidung in einer unsicheren Situation nicht gefolgt werden. Besser ist es, zuerst nach mehr Informationen zu suchen.
Zum anderen bedarf es der Gestaltung der Arbeits- und Lebensweise. Das Wichtigste, um Unsicherheit auszuhalten und gute Entscheidungen zu treffen bzw. ein Problem erfolgreich zu lösen ist, es ruhig zu bleiben und sich auf den Moment und die Situation zu konzentrieren in der man sich persönlich gerade befindet. Also wertungsneutral Beobachten, was um einen herum in diesem Moment gerade passiert. (vgl. Wolf, 2016)
Führungskräfte können in unsicheren Zeiten Sicherheit und Stabilität vermitteln und als Fels in der Brandung fungieren, wenn Sie selbst positiv mit Unsicherheit umgehen, ihren eigenen inneren Halt stärken und positiv in die Zukunft blicken.
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