25.07.2024 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Bundesarchitektenkammer.
Der Gebäudesektor ist mit rund 40 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen eine der größten Emissionsquellen des Landes. Diese Emissionen entstehen nicht nur im Betrieb, sondern über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Herstellung der Baumaterialien bis hin zum Rückbau. Die kürzlich novellierte europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) verlangt nun erstmals, die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden zu erfassen und zukünftig deutlich zu reduzieren.
Welche Anforderungen gelten bei neuen Gebäuden?
Daher braucht es neue Politikinstrumente, um Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu erreichen und dabei die Wettbewerbsfähigkeit des Bausektors zu sichern. Bundesarchitekten- und Bundesingenieurkammer bieten ab Herbst ein neues Bundesregister Nachhaltigkeit an, welches die Expertise von Kammermitglieder für nachhaltiges Bauen und deren unabhängige und systemneutrale Qualifikation bündelt. Durch eine umfassende Ökobilanz können die Umweltauswirkungen eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus analysiert und bewertet werden. Auf dieser Grundlage können gezielte Maßnahmen identifiziert werden, um die Umweltbelastung zu minimieren.
Architektinnen und Architekten aller Disziplinen spielen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung nachhaltiger Bauweisen. Ihre Expertise kann den Einsatz umwelt- und klimafreundlicher Materialien und energieeffizienter Bauweisen sicherstellen. Wir haben den Erstkontakt zum Bauherrn und können darauf hinwirken, dass nachhaltige Entscheidungen von Anfang an berücksichtigt werden. Als Berufsgruppe tragen wir eine besondere Verantwortung, da wir für die Materialisierung von Gebäuden und die Koordination der fachlich Beteiligten verantwortlich sind. Durch die ganzheitliche Betrachtung aller Lebenszyklusphasen besetzen wir eine zentrale Position für nachhaltiges Bauen.
Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK)
Die Regulatorik, die das Bündnis fordert, kann ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand umgesetzt werden:
Das Forderungspapier steht hier zum Download bereit.
Bild: Mikael Blomkvist (Pexels, Pexels Lizenz)