22.01.2025 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Postbank AG.
Während in Deutschland die Herstellungskosten für einen Wohnungsneubau bei 5.150 Euro pro Quadratmeter liegen, zahlen die Österreicher nur je 3.030 Euro und die Niederländer 4.240 Euro. Der Grund: Bisher mussten Bauvertragspartner hierzulande die „anerkannten Regeln der Technik“ einhalten. Die strikten Vorgaben, von denen viele allerdings als verzichtbar gelten, trieben die Kosten des Hausbaus in die Höhe.
Praktische Einblicke von Bauleistungen bis zur korrekten Rechnungslegung
Nun will der Gesetzgeber mit dem Entwurf „Gebäudetyp E“ einen neuen Weg beschreiten. Die Baukosten sollen sinken, ohne dass echte Nachteile für die Bewohnerinnen und Bewohner entstehen. So werden etwa Stahlbetondecken um vier Zentimeter dünner ausgeführt, Holzbalkendecken ohne Estrich eingezogen. „Die Initiative kommt zur rechten Zeit, besonders junge Baufamilien brauchen einen preiswerten Einstieg ins Wohneigentum“, sagt Holm Breitkopf von der BHW Bausparkasse. „Sie könnten mit dem Gebäudetyp E bis zu zehn Prozent der Baukosten einsparen.“
Wie praktikabel das ist, sollen nun 19 Pilotprojekte in Bayern zeigen. In Bamberg zum Beispiel sind Reihenhäuser mit Wohnflächen zwischen 116 und 120 Quadratmetern so geplant, dass sie auch für Familien mit mittlerem Einkommen finanzierbar sind. Die Holzfassaden werden in der Fabrik vorgefertigt, was den Bauprozess beschleunigt. Und der Komfortverlust? Eigentümer werden im Vergleich zur herkömmlichen Ausstattung mit weniger Steckdosen und Lichtschaltern auskommen müssen. Der Verzicht hält sich jedoch in Grenzen.
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