04.03.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Hernstein Institut für Management und Leadership.
Für den aktuellen Hernstein Management Report wurden je 750 Führungskräfte aus Österreich und Deutschland befragt, ob sie ihre Arbeit als sinnerfüllend erleben, den Job „Führungskraft“ und ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden und was sie am meisten an ihrer Arbeit schätzen.
Ein sehr großer Teil der befragten Führungskräfte ist überaus motiviert, in ihrem Job das Beste zu geben: 85 Prozent geben an, top motiviert zu sein. Je höher die Position, umso zufriedener die Person: Im Top-Management sind 93 Prozent sehr motiviert, in der Arbeit ihr Bestes zu geben, im unteren Management sind es 80 Prozent. „Im oberen Management sind die Erwartungen an die Führungsrolle nicht mehr so hoch, da sie durch langjährige Führungserfahrung schon oft in der Praxis überprüft und gegebenenfalls angepasst wurden. Wenn Wunsch und Wirklichkeit nicht mehr so stark auseinanderliegen, schafft das Zufriedenheit“, ist Eva-Maria Ayberk, Leiterin des Hernstein Instituts in Wien, überzeugt.
Eine zentrale Quelle für Motivation und Engagement sind Sinn und Sinnerfüllung, die man durch eine Tätigkeit erlebt. 78 Prozent der Führungskräfte empfinden ihre Arbeit als sinnvoll und erfüllend. „Alles in allem gern“ arbeiten 89 Prozent des oberen, aber nur 77 Prozent des unteren Managements an ihrem Arbeitsplatz. „Mit der Höhe der Karriereleiter steigen auch die Gestaltungs- und Entscheidungsspielräume“, so Ayberk. „Der Druck der Sandwichposition im mittleren und unteren Management lässt nach. Der operative Ballast kann abgeworfen werden.“
1.023 Führungskräfte von 1.500 beschreiben in der offenen Frage, was sie an ihrer Rolle als Führungskraft am meisten schätzen. Am häufigsten (41 Prozent) werden eben diese Aspekte von Freiraum und der Möglichkeit, gestalterisch im eigenen Unternehmen tätig zu werden, genannt. An zweiter Stelle liegt „Verantwortung übernehmen“ (16 Prozent). Hierzu zählen Begriffe wie Verantwortung für Menschen und Ressourcen übernehmen, ebenso wie Macht und Einfluss. Die Arbeit mit Menschen ist für viele der Befragten bedeutend: An dritter Stelle folgt „Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen führen und anleiten“, das mit elf Prozent ex aequo mit der „Zusammenarbeit mit Menschen“ liegt.
Und wie sehr stehen Führungskräfte hinter ihren Produkten und Dienstleistungen, ihrem eigenen Unternehmen und dem Beruf Führungskraft? Was davon würden sie an ihre Freunde weiterempfehlen?
Immerhin 85 Prozent der Befragten empfehlen das Leistungsangebot ihres Unternehmens weiter. Im Hinblick auf das Unternehmen wird die Weiterempfehlungsquote schon moderater: 73 Prozent empfehlen das eigene Unternehmen weiter, 11 Prozent der Befragten raten dezidiert vom eigenen Arbeitgeber ab. Die Frage „Würden Sie Ihren Freunden empfehlen, auch Führungskraft zu werden?“ fördert interessante Hierarchieunterschiede zu Tage: 41 Prozent des oberen Managements klickten „trifft zu“ an, aber nur 19 Prozent des unteren Managements. „Auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig Gestaltungsfreiräume und selbstorganisierte Strukturen, wie sie z.B. bei Holacracy oder Scrum gelebt werden, sind. Das Mehr an Verantwortung aber auch an Freiräumen, zeigt ihre positive Auswirkung bei Motivation, Engagement und Verbundenheit. Bisherige Incentive-Programme sind meist hinderlich, da sie auf falschen Annahmen zur Motivation beruhen“, ist sich Ayberk sicher.
Die wichtigsten Eckdaten der Umfrage:
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