01.04.2025 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung.
Immer mehr Technologien unterstützen Kommunen dabei, ihre Ökosysteme gesund und intakt zu erhalten oder zu entwickeln. Forschende des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und von Net Positive Cities haben in der Studie „Digitale Technologien für natürlichen Klimaschutz in Kommunen“ nun erstmals einen Überblick über die Potenziale solcher Tools veröffentlicht.
Gesetzliche Anforderungen erfüllen, Haftungsrisiken reduzieren
Diese unterstützen Kommunen etwa dabei, Grünflächen zu managen, Regenwasser zu bewirtschaften, Gebäude zu begrünen oder Biotope aufzuwerten. In der Untersuchung hat das Forschungsteam zudem Unterstützungsangebote entwickelt, um Kommunen Wege im Umgang mit Hemmnissen beim Einsatz der Tools aufzuzeigen. Das Projekt wurde im Auftrag des Bundesumweltministeriums im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) durchgeführt.
„Die Technologien, die Kommunen beim Klimaschutz und bei der Anpassung praktisch unterstützen, haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt“, erklärt Professor Daniel Johnson, der das Projekt am IÖW geleitet hat. „Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, Biodiversität in der Stadtplanung besser zu managen. 3D-Stadtklimamodelle zeigen Hitze-Hotspots auf oder unterstützen bei der Bewirtschaftung von Regenwasser. Ein digitaler Zwilling kann als Hilfe dienen, um Stadtbäume in einem Baumartenkataster zu monitoren. Dies sind Beispiele, die bereits praxiserprobt sind und in einigen Kommunen umgesetzt werden. In unserer Studie zeigen wir die Potenziale entlang der Handlungsfelder auf. Mit dem neuen Portal Umwelt.info des Umweltbundesamtes gibt es seit Kurzem einen Datenfundus, der die Kommunen bei ihren Aufgaben unterstützen kann.“
Die Forschenden haben in einem praxisorientierten Forschungsansatz Interviews und Workshops mit Vertreter*innen aus Kommunen, von Anbietern digitaler Technologien sowie aus Kompetenzzentren durchgeführt. „Wir sind auf mehrere Hürden gestoßen, die es in den Kommunen beim Einsatz von solchen modernen Technologien gibt“, erläutert Maria Real Perdomo von Net Positive Cities, die eng mit vielen Kommunen zum Thema Smart City und Klimaschutz zusammenarbeitet.
„Nicht selten sehen wir unklare Zuständigkeiten und Wissenslücken, aber auch mangelnde Offenheit gegenüber neuen Technologien und Daten. Wir empfehlen Kommunen, ein offenes Innovationsklima zu fördern, damit diese Zukunftstechnologien in wichtigen Themenfeldern zum Einsatz kommen und sie dabei unterstützen, klimaresilient zu werden“, so Real Perdomo. In der Studie sind solche Herausforderungen bei der Nutzung digitaler Technologien für den natürlichen Klimaschutz beschrieben, genauso wie Beratungs- und Unterstützungsangebote, um diese zu überwinden.
„Auch über die Studie hinaus lohnt es sich nach Good Practices zu schauen und davon zu lernen“, so Real Perdomo. „Ein Beispiel ist das Solar- und Gründachpotenzialkataster im Kreis Plön. Es versteht sich als kostenloser Onlineservice, der geeignete Dächer für Begrünung und Photovoltaik identifiziert. Interessierte Bürger*innen können mit dem Tool erste Anhaltspunkte erhalten, mit welchen Kosten sie für eine Solaranlage oder ein Gründach rechnen müssen und wann sich die Investition amortisiert. So sollen Menschen ermutigt werden, mit ihren Dachflächen einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz zu leisten.“
Bild: Karolina Grabowska (Pexels, Pexels Lizenz)