06.03.2025 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V..
In einer Welt exponentieller technologischer Fortschritte wird die Fähigkeit, Veränderungen zu antizipieren und agil zu reagieren, zur Schlüsselkompetenz. Technologien wie der 3D-Druck, der vor zehn Jahren noch Prototypen hervorbrachte, ermöglicht heute den Bau ganzer Häuser. KI eröffnet unzählige Möglichkeiten, vom Erstellen komplexer Verkehrsprognosen bis hin zur personalisierten Videokreation. Doch diese Geschwindigkeit birgt auch Herausforderungen: Viele Unternehmen unterschätzen die exponentielle Dynamik und verharren in einem zu statischen Mindset.
Ein zentrales Problem ist die Angst vor dem Unbekannten, wie sie etwa im Umgang mit KI deutlich wird. Viele deutsche Unternehmen sind skeptisch, was dazu führt, dass sie Innovationen nur zögerlich umsetzen. Dabei liegt gerade im Ausprobieren der Schlüssel. Unternehmen wie Beck’s nutzen bereits KI, um neue Rezepturen zu entwickeln, während andere Firmen noch zögern. Diese Passivität kann dazu führen, dass wichtige Chancen verloren gehen, ähnlich wie es bei Tupperware der Fall war, das sich nicht rechtzeitig an veränderte Konsumentenerwartungen angepasst hat.
Das Konzept des „unternehmerischen Denkens“ (Entrepreneurship) ist essenziell, um auf Veränderungen zu reagieren. Unternehmen wie Fujifilm, die einst in der Fotografie aktiv waren, zeigten, wie die Neudefinition ihres Geschäftsmodells – hier als Hersteller von Hautpflegeprodukten – nachhaltigen Erfolg sichern kann. Der Fokus auf die Frage „Worin sind wir gut?“ hilft dabei, neue Chancen zu identifizieren und Ressourcen effektiv einzusetzen.
Agiles Handeln und Flexibilität im Denken sind weitere Schlüsselfaktoren. Projekte sollten nicht starr einem vorab definierten Ziel folgen, sondern sich dynamisch an äußere Bedingungen anpassen können. Dies wird auch in der „Bird-in-Hand“-Philosophie aus der Entrepreneurship-Forschung deutlich: Unternehmen sollten mit den Mitteln arbeiten, die ihnen aktuell zur Verfügung stehen, anstatt auf ideale Voraussetzungen zu warten.
Ein positives Mindset und die Fähigkeit, Opportunitäten zu erkennen, sind unerlässlich. Firmen wie IKEA beweisen dies, indem sie traditionelle Geschäftsfelder wie Möbelbau mit neuen Ansätzen – hier Restaurants – kombinieren. Gleichzeitig ist es entscheidend, sich von überholten Praktiken zu verabschieden und Transformationen als kulturellen Wandel zu verstehen, der alle Mitarbeitenden einbezieht.
Für Projekte bedeutet dies, dass starre Strukturen und langfristige Planungshorizonte einem dynamischeren Ansatz weichen müssen. Projektmanagende sollten sich als „Intrapreneure“ verstehen, die unternehmerisches Denken und Handeln in ihre Teams einbringen. Kundenzentrierung sollte stets im Mittelpunkt stehen – es geht darum, die Bedürfnisse der Stakeholder genau zu verstehen und darauf aufzubauen. Gleichzeitig ist lebenslanges Lernen der Schlüssel, um technologische Entwicklungen wie KI effektiv nutzen zu können. Wichtig ist auch, positive Zukunftsbilder zu entwickeln und mit einem agilen, experimentellen Ansatz neue Wege zu gehen.
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