11.11.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Rochus Mummert Beteiligungs- und Dienstleistungs GmbH.
Nur in 54 Prozent der Unternehmen in Deutschland wird ein wirklich wertschätzender Umgang gepflegt. In mehr als jedem zehnten Unternehmen kann das tägliche Miteinander nur noch als ausreichend oder sogar mangelhaft bewertet werden. Das sind Ergebnisse der Studie "Erfolgsfaktor Wertschätzung", für die im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert rund 100 HR-Führungskräfte aus meist größeren mittelständischen Unternehmen befragt wurden.
Die Frage, ob Firmen mit einer eindeutig wertschätzenden Kultur die ökonomisch erfolgreicheren Unternehmen sind, beantworten neun von zehn Managern mit „ja“ (56 Prozent) oder „eher ja“ (38 Prozent). Nur 6 Prozent der Befragten sehen keinen Zusammenhang zwischen gutem Betriebsklima und guten Bilanzen. „Unsere Studie bestätigt den Eindruck aus der täglichen Praxis, dass viele Unternehmen das Potenzial einer wertschätzenden Unternehmenskultur zwar erkannt haben, die Verankerung im eigenen Betrieb dann aber doch nicht so recht gelingt“, sagt Stephan Witte, Studienleiter und Partner bei der Personalberatung Rochus Mummert.
Wie die Studie weiter zeigt, funktioniert Wertschätzung noch am besten auf der gleichen Hierarchieebene – also unter Kollegen. Schwieriger wird es da schon zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Dr. Linus Gemmeke, ebenfalls Studienleiter und Partner bei Rochus Mummert, findet dabei vor allem einen Aspekt sehr bemerkenswert: „Die fehlende Wertschätzung ist nicht nur dem Klischee folgend von oben nach unten zu beobachten, sondern auch von unten nach oben. Kurz gesagt: Viele Mitarbeiter lassen ihren Vorgesetzten in seiner Chefrolle emotional verhungern.“
Und wie sieht der erfolgreiche Weg zum wertschätzenden Unternehmen aus? "Wertschätzung ist zwar eine erlernbare Haltung, funktioniert aber nicht schlicht nach Fahrplan. Wer als Vorgesetzter immer Freitagmittags zur großen Wertschätzungsrede ansetzt, wirkt schnell nicht mehr glaubwürdig“, so Personalberater Witte. „Viel wichtiger ist es, im persönlichen Gespräch zu ergründen, wie jeder einzelne Kollege oder Mitarbeiter gelobt und wertgeschätzt werden möchte", ergänzt Rochus-Mummert-Partner Gemmeke. „Die Erfolgsformel ist also die Kombination aus Authentizität und Individualität.“
Analog zum PIMS-Ansatz der Harvard Business School werden im PIPS-Modell (Profit Impact of Personnel Strategies) von Rochus Mummert die Einflüsse des HR-Managements auf die personalwirtschaftlichen Vorsteuergrößen systematisch betrachtet. Das zusammen mit Prof. Dr. Michael Martin (Hochschule Rhein Main) entwickelte PIPS-Modell umfasst dabei reine Performance-Werte genauso wie Analysen zur Führungs- und Leistungskultur. Eigens für das PIPS-Modell hat Rochus Mummert ein ständig wachsendes HR-Panel aufgebaut. Derzeit berichten in regelmäßigen teilstrukturierten Befragungen fast 100 HR-Führungskräfte aus meist größeren mittelständischen Unternehmen.