05.07.2021 — Matthias Wermke. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Man kann sich also berechtigterweise fragen, ob es wirklich notwendig ist, von aktuellen Apps zu berichten, da die Wahrscheinlichkeit, dass diese wirklich über einen längeren Zeitraum relevant bleiben, doch recht gering ist. Doch sie ist vorhanden, mag sie auch noch so klein sein.
Welche vermeintliche Sternschnuppe am ewigen App-Gestirn leuchtet also derzeit besonders hell? Die Antwort lautet Greenroom!
Greenroom, Clubhouse, Greenhouse, Clubroom? Es wird schon im Namen mit sehr ähnlichen Bildern gearbeitet. Als Nutzer*in betreten wir also einen virtuellen Raum, ob er nun zu einem Club gehören mag oder grün gestrichen, ist vermutlich nicht weiter wichtig. Doch was erleben wir da?
Das Prinzip von Clubhouse, wie in unserem Artikel nachzulesen ist, ist simpel: Nutzer*innen machen Räume auf und können da zu jedem möglichen Thema sprechen, während andere Nutzer*innen diese Räume betreten und zuhören können. Was aber geschieht im Greenroom?
Das Prinzip von Greenroom ist simpel: Nutzer*innen machen Räume auf und können da zu jedem möglichen Thema sprechen, während andere Nutzer*innen diese Räume betreten und zuhören können. Moment…
Wie bei einem Bilderrätsel für Fortgeschrittene muss man hier sehr genau hinschauen, um Unterschiede auszumachen. Zunächst einmal entspricht Greenroom voll und ganz der Corporate Identity des Mutterkonzerns Spotify und ist folgerichtig rot. Kleiner Witz. Er ist natürlich in dem ikonischen Schwarz-Grün gehalten, das die App-Auswahl nahezu jedes Handydisplays zieren dürfte.
Aber ist das wirklich alles? Nein, einen entscheidenden, man möchte meinen, fast grundlegenden Unterschied gibt es nämlich doch. Während Clubhouse, wie der Name auch schon impliziert, eine gewisse Exklusivität vermitteln möchte, dass nur geladene Gäste willkommen sind, man also eine Einladung braucht, um sich anmelden zu können, steht die Tür des Greenhouse für jeden offen. Berliner Szeneclub versus Kneipe um die Ecke.
Hier kann sich jede*r anmelden. Unabhängig davon, ob ein Spotify Premium-Account vorliegt oder nicht, ist die Funktion kostenlos.
Eine zweite Möglichkeit, die es so bei Clubhouse nicht gibt, ist die Möglichkeit, das Geschehen im Raum aufzuzeichnen.
Das liegt etwas in der Natur der Sache. Da Spotify ja nun gelernter Audio-Streaming-Anbieter ist, gehören natürlich auch Podcasts zur Produktpalette. Durch das Treiben in den Greenrooms entsteht dann ja konstant immer wieder neuer Content, der im Anschluss entsprechend als Podcast weiterverarbeitet werden kann.
Man kann also abschließend durchaus festhalten, dass Spotify nun zwar nicht unbedingt das Rad neu erfunden, aber das Ganze im übertragenen Sinne mit einer schicken neuen Alufelge versehen hat. Ob man diese modernere Interpretation bevorzugt oder lieber auf den Klassiker setzt, bleibt letztlich jeder Nutzerin und jedem Nutzer selbst überlassen.
Bild: PhotoMIX-Company (Pixabay, Pixabay License)