16.01.2025 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK).
Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lag das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent unter dem Stand von 2023.
"Jetzt ist es amtlich: 2024 war das zweite Rezessionsjahr in Folge. Das gab es in Deutschland zuletzt während der Strukturkrise Anfang der 2000er-Jahre", kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov die Entwicklung.
"Erste Rückmeldungen aus der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage deuten darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung auch 2025 weiter in die Rezession rutschen könnte", warnt sie. "Uns drohen damit drei Jahre hintereinander ohne Wachstum. Das hat es in der deutschen Nachkriegsgeschichte noch nie gegeben und zeigt die historische Herausforderung, vor der Politik und Wirtschaft gemeinsam stehen."
Die DIHK-Hauptgeschäftsführerin ist überzeugt: "Wir können nicht mehr so weitermachen. Unsere Unternehmen wollen ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder, sie werden erdrückt durch Kosten, Berichtspflichten, überlange Verfahren und vieles mehr. Unser Wohlstand wie auch unsere sozialen Sicherungssysteme sind auf Wachstum angewiesen." Deshalb sei "die Politik gefordert, die Weichen wieder so schnell wie möglich auf Wachstum zu stellen", so Melnikov.
"Die Unternehmen brauchen Rückenwind statt Gegenwind. Dazu gehören Entlastungen bei den nach wie vor viel zu hohen Energiekosten, ein radikaler Abbau der überbordenden Bürokratie und endlich mehr Tempo bei Infrastrukturprojekten. Auch eine Reform der Unternehmensbesteuerung ist überfällig. Nur dann investieren die Unternehmen auch wieder mehr. Wenn eine neue Bundesregierung diesen Weg einschlägt und konsequent weitergeht, kann sich die deutsche Wirtschaft erholen."
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