17.08.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Regus Management GmbH.
Wiedereinstieg statt Herdprämie: Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen (18 Prozent) planen im Jahr 2015 mehr Mütter einzustellen als noch in 2014. Weltweit sind es sogar 26 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Regus, einem globalen Anbieter von flexiblen Bürolösungen. An der Umfrage nahmen 44.000 Berufstätige aus mehr als 100 Ländern teil.
Gerade erst hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Betreuungsgeld gegen das Grundgesetz verstößt. Statt Eltern damit an Heim und Herd zu binden, braucht es neue Arbeitsplatzkonzepte, um Familie und Beruf leichter unter einen Hut zu bringen. Dieser Ansatz hätte nicht nur für Familien, sondern auch gesamtwirtschaftlich betrachtet Vorteile:
Die verstärkte Einbindung von Müttern in das Berufsleben trägt zu einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei.[1]
Dennoch ist es für Frauen noch immer schwer, Berufsleben und Kinderbetreuung zu vereinbaren. Flexible Arbeitsmodelle sind daher eine Grundvoraussetzung, um diesen Spagat zu meistern. So sind auch 86 Prozent der Umfrageteilnehmer überzeugt: Flexible Arbeitskonzepte sind der Schlüssel zum Erfolg, will man weibliche Fachkräfte mit Kind für einen Job gewinnen und an das Unternehmen binden (weltweit: 83 Prozent).
Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass gerade Mütter, die den Wiedereintritt in das Berufsleben wagen, besonders geschätzt werden – zum einen für ihre Erfahrung und Kompetenz, zum anderen für Zuverlässigkeit und ihr ausgezeichnetes Zeitmanagement.
Darüber hinaus gehen Firmen davon aus, dass Frauen mit Kind weniger häufig den Arbeitsplatz wechseln. So sparen Unternehmen Kosten für das Anwerben und die Schulung neuer Mitarbeiter. Frühere Regus-Studien bestätigen: 54 Prozent der deutschen Unternehmen sind der Meinung, dass die Wiedereinstellung berufstätiger Mütter dazu beiträgt, die Produktivität zu steigern.[2]
Die Studienergebnisse im Überblick:
„Es gibt eine große Menge ungenutztes Potenzial bei Frauen, denen es aufgrund familiärer Verpflichtungen schwer fällt, den Weg zurück in das Berufsleben zu finden“, sagt Michael Barth, Geschäftsführer von Regus in Deutschland. „Mit flexiblen Arbeitskonzepten und Büros in Wohnortnähe können Unternehmen auch diese Fachkräfte für sich gewinnen und einen leichteren Wiedereinstieg ermöglichen. Die Vorteile für Unternehmen liegen auf der Hand: weniger Fluktuation, geringere Einstellungs- und Ausbildungskosten und ein besserer Zugang zu talentierten Mitarbeitern.“
[1] Booz & Co, Empowering the Third Billion Women and the World of Work in 2012, 2013
[2] Regus, Keeping mum in the workplace, March 2013